Wer Schmerzen hat oder auf eine wichtige Diagnose wartet, für den zählt jeder Tag. Doch in Baden-Württemberg sind monatelange Wartezeiten auf Facharzttermine oder planbare Operationen leider zur bitteren Normalität geworden. Die SPD will das ändern und fordert eine gesetzliche Termingarantie: Wer medizinische Hilfe braucht, muss diese innerhalb von vier Wochen erhalten.
In der jüngsten Sitzung der Verbandsversammlung des Regionalverbands
Bodensee-Oberschwaben wurde auch das überraschende Ende des Prüfprozesses
für ein mögliches Biosphärengebiet Oberschwaben thematisiert. Die
widersprüchliche Rolle der CDU im Land und in den Kommunen fällt hierbei
besonders ins Auge.
Auf Landesebene hat die CDU den Koalitionsvertrag mitverhandelt, in dem der
Prüfprozess ausdrücklich festgeschrieben wurde. Damit erhielt das Vorhaben ein
offizielles politisches Mandat und wurde überhaupt erst gestartet. Wer ein solches
Verfahren in einem Koalitionsvertrag verankert, übernimmt Verantwortung für
einen transparenten und fairen Ablauf.
Ganz anders jedoch das Bild in vielen Kommunen der Region: Dort tauchten
wiederholt wortgleiche Anträge der jeweiligen CDU-Fraktionen auf, die auf einen
schnellen Ausstieg aus dem Prüfprozess drängten. Diese Vorgehensweise führte
unter anderem in Bad Wurzach und Bad Waldsee zu vorzeitigen Rückzügen und
schwächte das Projekt schrittweise von innen heraus.
Wer auf Landesebene die Tür öffnet und sie auf kommunaler Ebene
systematisch wieder zuschlägt, betreibt ein politisches Doppelspiel – und das
geht am Ende zulasten der ganzen Region.
Besonders befremdlich ist, dass auch der Steuerungskreis vorzeitig die Reißleine
gezogen hat – noch bevor alle Kommunen ihre Beratungen und Beschlüsse
abschließen konnten. Damit wurde mehreren Gemeinden faktisch die Möglichkeit
genommen, den Prüfprozess zu Ende zu führen und auf Grundlage vollständiger
Informationen eine eigene Entscheidung zu treffen. Ein demokratisch sauberer
Schlussstrich sieht anders aus.
Der eigentliche Sinn des Prüfprozesses – Information, Beteiligung und ein
geordnetes, ergebnisoffenes Verfahren – ist damit konterkariert worden. Das abrupte
Ende sendet ein fatales Signal an alle Gemeinden, die sich ernsthaft an der Prüfung
beteiligen wollten, ebenso wie an Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv eingebracht
oder weitere Informationen erwartet hatten.
In der Verbandsversammlung wurde daher kritisch nachgefragt, welche fachlichen
und klimarelevanten Folgen dieser Abbruch nun für die Region hat, insbesondere mit
Blick auf Moorschutz, CO₂-Speicherung und langfristige regionale
Entwicklungsstrategien. Die Verwaltung wurde um eine Einschätzung gebeten,
inwieweit die entstandene Lücke kurzfristig oder mittelfristig geschlossen werden
kann.
Konflikte wären im weiteren Verlauf des Prüfprozesses sicher unvermeidbar
gewesen – aber sie gehören zu einem solchen Verfahren dazu und sind dort auch
lösbar. Gerade der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben verfügt über
langjährige Erfahrung darin, komplexe Interessen auszuhalten, sorgfältig abzuwägen
und tragfähige Lösungen zu entwickeln. In regionalen Planungsprozessen wird nie
jede einzelne Position vollständig erfüllt, doch es entstehen Kompromisse, die viele
Ziele miteinander verbinden und Antworten auf große gesellschaftliche
Herausforderungen ermöglichen.
Mit dem abrupten Ende des Prüfprozesses verliert Oberschwaben jedoch die
Chance, diesen notwendigen Willensbildungsprozess zu Ende zu führen. Eine
Region, die Konflikte konstruktiv bearbeiten könnte, wird stattdessen um die
Möglichkeit gebracht, ein gemeinsames Ergebnis zu entwickeln, das auf
Transparenz, Beteiligung und fachlicher Abwägung beruht.
Während wir händeringend Fachkräfte suchen, legen wir jungen Talenten in Baden-Württemberg immer noch Steine in den Weg: Angehende Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten müssen für ihre Ausbildung oft hohes Schulgeld bezahlen. Die SPD fordert ein sofortiges Ende dieser Barrieren. Wer einen systemrelevanten Gesundheitsberuf erlernt, verdient Unterstützung und faire Vergütung – keine Schuldenberge.
Warum ist Altwerden in Baden-Württemberg eine Kostenfalle? Diese Frage treibt viele Menschen um – und die Antwort ist eine bittere Realität: Nirgendwo in Deutschland ist der Eigenanteil für einen Pflegeplatz so hoch wie bei uns im Land. Die SPDnimmt diesen Zustand nicht länger hin. Wir fordern eine sofortige und faire Deckelung der Pflegekosten, damit ein würdevoller Lebensabend nicht vom Kontostand abhängt.
Hand aufs Herz: In welchem Zustand sind die Schulen in unserer Nachbarschaft? Marode Toiletten, schlechte Dämmung oder fehlende Barrierefreiheit sind leider oft Realität. Die SPD Ravensburg macht sich deshalb für eine echte Bau-Offensive stark. Unser Ziel: Ein „Finanz-Turbo“, der Bundesmittel und Landesmittel verdoppelt, damit Investitionen endlich dort ankommen, wo sie gebraucht werden – in den Klassenzimmern.