SPD will kurzfristig Entlastung am Wohnungsmarkt herbeiführen

Veröffentlicht am 24.04.2018 in Kommunalpolitik
 

Christian Mayer (links) und Gerd Gunßer stellten bei der SPD Ideen vor, wie die Wohnungsnot in Ravensburg behoben werden

„Auch wenn wir jetzt anfangen würden zu bauen: Bis die Wohnungen fertig sind, vergeht gut ein Jahr. Wir brauchen aber jetzt Angebote für Menschen, die über wenig Einkommen verfügen.“ So lautet das Fazit einer SPD-Veranstaltung zum Thema „Wohnungsnot in Ravensburg“. Die Genossen Christian Mayer und Gerd Gunßer skizzierten anschaulich den Bedarf, das bestehende Angebot und zeigten auf, wie die Lage in Ravensburg sich entspannen könnte.

Ravensburg wächst. Doch mit steigenden Einwohnerzahlen steigt auch der Bedarf an Wohnraum – für Personen mit höherem, mittlerem, geringem oder ohne Einkommen. Dabei darf die Wohnungssituation nicht ausschließlich als soziale Frage sondern muss auch unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes gesehen werden, betonten die Versammelten beim Workshop im Neuen Ravensburger Kunstverein. Steigern doch arbeitsplatznahe Wohnungen die Lebensqualität nicht zuletzt durch sinkenden Pendelverkehr. 

Sozialpädagoge Christian Mayer von der Caritas skizzierte mit seinem Kollegen von der Diakonie Gerd Gunßer die aktuelle Lage. Derzeit gibt es in der Stadt 350 gebundene Wohnungen. Das heißt, sie wurden gebaut von Privatleuten oder Bauträgern, die dafür Fördermittel in Anspruch nahmen, und sie im Gegenzug jetzt günstig vermieten müssen. Doch diese Bindung läuft in der Regel nach zehn Jahren aus. Im Vorjahr waren es noch 390 gebundene Wohnungen, die Zahl wird in den nächsten Jahren weiter sinken. Nur um den jetzigen Bestand zu halten, müssten in Ravensburg jährlich 40, in ganz Baden-Württemberg 1500 neue günstige Wohnungen gebaut werden. Will man den gestiegenen Bedarf Rechnung tragen, braucht es landesweit jährlich 6000 bis 6500 neue Angebote.

„Dabei deckt dieses Angebot nur den Bedarf von Personen mit Wohnberechtigungsschein“, betonte Gerd Gunßer. Christian Mayer präzisierte: „Wo aber sollen Suchtmittelabhängige, psychisch Kranke oder die Menschen unterkommen, die Leistungen aus dem Arbeitslosengeld II oder der Wiedereingliederung beziehen?“  170 Personen stehen derzeit auf der städtischen Warteliste für günstigen Wohnraum, weitere 170 sind in der Florianstraße untergebracht, weniger als die Hälfte davon seien Geflüchtete, berichteten Mayer und Gunßer und betonten: „Akut besteht ein Bedarf an 80 Wohnungen.“

Abhilfe schaffen im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU getroffene Regelungen, die unter dem Stichwort „Wohnraumoffensive“ zwar eine Bestandsgarantie und beschleunigte Verfahren ermöglichen. Doch darüber hinaus braucht es weitere Angebote. Stadträtin Heike Engelhardt forderte, es müssten auch altengerechte schwellenfreie Wohnungen gebaut werden und Angebote geschaffen werden für Ältere in prekären Verhältnissen mit krankheitsbedingtem Betreuungsbedarf. „Es ist unser Auftrag, unsere älteren und kranken Mitbürgerinnen und Mitbürger würdevoll zu versorgen“, betonte die Sozialdemokratin.

Angetan zeigten sich die SPD-Mitglieder aus Ortsverein und Gemeinderat von einem dreistufigen Konzept, das kirchliche Sozialträger derzeit erproben: kurzfristig Wohnraum anmieten, mittelfristig renovieren und langfristig bauen. Dabei sehen sich die Sozialpädagogen als Mittler zwischen Mietenden und Vermietenden, indem sie Garantien übernehmen.

Langfristig könnte diese Aufgabe auch einer zu gründenden kommunalen oder auch interkommunalen Wohnungsgesellschaft übertragen werden, forderte Stadträtin Engelhardt. Kurzfristig müsse weiterhin darüber nachgedacht werden, einzelne leer stehende Wohnmodule vorübergehend Bedürftigen zur Verfügung zu stellen, wie dies beispielsweise in der Nachbargemeinde Horgenzell erfolgreich gepflegt wird. „Damit könnten wir wenigstens vorübergehend eine Entlastung am Wohnungsmarkt herbeiführen“, gab sich die Stadträtin überzeugt.

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