Schwäbische Zeitung vom 7. Sept. 2013 - Unser Kandidat für den Bundestag

Veröffentlicht am 10.09.2013 in Ortsverein
 

Hannes Munzinger
  • Hannes Munzinger will der SPD zu neuem Erfolg verhelfen

Der 24-Jährige tritt als Direktkandidat für den Bundestag im Wahlkreis Ravensburg an

Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Er entstammt einer der bekanntesten Ravensburger Unternehmerfamilien, und sein Großvater Ludwig war im Vorstand der hiesigen CDU. Trotzdem war für Hannes Munzinger schon immer klar, dass er einmal der SPD beitreten würde. „Die Menschlichkeit von Willy Brandt, die Sachlichkeit von Helmut Schmidt und der Mut von Gerhard Schröder“ nennt Munzinger herausragende Attribute von SPD-Kanzlern, die ihm imponiert haben.

Der 24-Jährige engagierte sich 2003, als sein Interesse an Politik erwachte, in der evangelischen Kirchengemeinde gegen den Irak-Krieg und war emotional bewegt von der Ansage des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, sich nicht am Golfkrieg beteiligen zu wollen.

2007 wurde Munzinger Mitglied bei den Jusos, 2009 bei der SPD. Nach dem Abi machte er ein Praktikum beim Biberacher Bundestagsabgeordneten Martin Gerster, danach unterstützte er im Landtagswahlkampf in einem Praxissemester den SPD-Spitzenkandidaten Nils Schmid, bevor er sein VWL-Studium in Heidelberg beendete. Beides Erfahrungen, die seine Begeisterung für sozialdemokratische Ideen noch steigerten. Als die Kreis-SPD einen neuen Direktkandidaten suchte, der gegen Platzhirsch Andreas Schockenhoff (CDU) antreten will, meldete sich Munzinger und setzte sich parteiintern gegen den damals 51-jährigen Staatsanwalt Jörg Bogenrieder durch. Mit überwältigender Mehrheit.

„Ich trete an, um zu gewinnen“, sagt Munzinger, der auf Platz 29 der SPD-Landesliste allerdings keine allzu große Chance hat, gleich beim ersten Versuch in den Bundestag einzuziehen. Zumindest aber will er das miese Ergebnis seiner Volkspartei bei der letzten Bundestagswahl deutlich verbessern - 2009 rutschte die SPD mit ihrer auswärtigen Kandidatin Anne Jenter von 26,1 Prozent auf 17,7 Prozent bei den Erststimmen und von 24,8 Prozent auf 15,6 Prozent bei den Zweitstimmen erdrutschartig ab.

Seit die SPD im Land Regierungsverantwortung trage, werde die Partei wieder anders wahrgenommen, meint Munzinger. Ruhig und selbstbewusst verteidigt der Volkswirt Parteipositionen. Dass Deutschland so gut durch die Eurokrise gekommen ist, sei keineswegs ein Verdienst der jetzigen CDU-/FDP-Regierung, wie das Bundeskanzlerin Angela Merkel beim TV-Duell gegen Peer Steinbrück behauptet habe. „Es ist ein Erfolg der SPD, dass Deutschland wirtschaftlich so gut dasteht“, zählt Munzinger Gesetze auf, die entweder unter Schröders rot-grüner Regierung oder zumindest unter Beteiligung der SPD in der großen Koalition zustande gekommen seien: allen voran die Agenda 2010, zu der die Hartz-Gesetze gehören, aber auch die Einführung von Kurzarbeit unter Olaf Scholz. Wegen „unüberbrückbarer Differenzen“ etwa zur flächendeckenden Einführung von Mindestlöhnen glaubt Munzinger nicht daran, dass eine große Koalition nach der Wahl am 22. September erneut eine gute Option wäre.

"Lichtgestalt" Steinbrück

Was die Eurokrise anbelangt, habe die jetzige Regierung „keinen Plan“. SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück hingegen habe schon als Finanzminister Weit- und Durchblick bewiesen. „Eine Lichtgestalt“, findet Munzinger, der vor allem für die „klaren Worte“ Steinbrücks große Sympathien hegt.

Seine Jugend hält der Ravensburger, der in seiner Freizeit Hemingway liest, Schlagzeug spielt und Lieder komponiert, nicht für einen Nachteil. „In meiner Altersklasse bekomme ich nur positive Reaktionen. Ältere Menschen sind anfangs skeptisch und fragen mich: Wie alt sind Sie denn? Dass sie anschließend sagen, sie könnten sich vorstellen, mich zu wählen, motiviert mich.“ Unter-30-Jährige machten 25 Prozent der Bevölkerung aus, seien im Bundestag aber nur zu zwei Prozent vertreten, dabei würden viele Entscheidungen des Parlamentes künftige Generationen direkt und nachhaltig betreffen.

Sollte er tatsächlich das Direktmandat gewinnen, würde er sich am liebsten mit Fiskalpolitik, Haushaltspolitik, Wirtschaftspolitik und Gesundheitspolitik beschäftigen, weil er sich damit am besten auskennt. Beruflich durchläuft der Urenkel des Gründers vom Munzinger-Archiv gerade ein Trainee-Programm im Familienunternehmen.

(Erschienen SZ 07.09.2013)

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