Staatsekretärin Caspers-Merk, SPD
MdB Martin Gerster, der SPD-Kreisvorzitzende Rudolf
Bindig und die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk
waren die Hauptakteure beim diesjährigen, sehr gut
besuchten Politischen Martini der SPD in Wolfegg. Nach den politischen Reden und einer lebhaften Diskussion sorgten das Hansi-Hanf-Quintett und die Küche des Gasthof "Zur Post" für die zum Martinitag passende musikalische und leibliche Kost.
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Die Schwäbische Zeitung vom 12.11.2007 berichtet mit folgendem Beitrag von Gabriele Hoffman über diese traditionelle SPD-Veranstaltung.
"Genossen möchten pflegende Angehörige mehr unterstützen
WOLFEGG (gh) – Politik, Musik und Gänsebraten: eine Zeit, um Bilanz zu ziehen. Dafür steht der politische Martini, zu dem der SPD-Kreisverband in den Gasthaus zur Post nach Wolfegg eingeladen hatte. Nach dem Motto „Bundestagsfraktion vor Ort“ hatte vor acht Jahren Rudolf Bindig das Martinitreffen ins Leben gerufen.
„ Es war eine verdammt gute Entscheidung“ kommentierte der Biberach-Wangener SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Gerster das Martinitreffen. Ein Zitat Rudolf Virchows, „soziale Gerechtigkeit misst sich an Bildung und Gesundheit“, stellte Gerster seinem Referat voran. Der SPD-Kreisvorsitzende Rudolf Bindig zeigte sich erfreut, dass er mit Marion Caspers Merk erstmals eine Frau als Referentin gewonnen hatte.
Caspers-Merk ging auf die Befindlichkeiten und das mangelnde Selbstbewusstsein ihrer Partei ein. „Wie im Werbespot für ein Schweizer Kräuterbonbon sollten wir fragen, wer hat’s erfunden“, forderte sie vehement dazu auf, das sozialdemokratische Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Für viele Beschlüsse und Gesetze, bei denen „die Union heute die Ernte allein einfahren möchte“, habe die SPD jahrelang gekämpft. Die „Gestaltungslinken“ der SPD grenzte sie von den „Protestlinken“ der Linkspartei ab.
Die Sozialpolitik der SPD stelle sich der „Herausforderung einer älter werdenden Gesellschaft“, so das Thema der Staatssekretärin, bei dem sie auch die Chancen herausstellte, die aus ihrer Sicht eine Gesellschaft mit einem steigenden Anteil älterer Menschen bieten könne. „Die Menschen werden älter, bleiben aber gesünder“, so Caspers-Merk. Ein dritter Lebensabschnitt, das aktive Alter, schließe sich an. Das sei ein großes Potential auch für freiwillige, ehrenamtliche Tätigkeit.
„Mehr Gesicht, mehr Zeit, mehr Qualität“ seien ihre Leitlinien bei der nötigen Reform der Pflegeversicherung gewesen. Das heißt Verbesserung für Demenzkranke, ambulante vor stationärer Pflege, denn die meisten Menschen möchten im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Das erfordere eine bessere Unterstützung für pflegende Angehörige durch Pflegestützpunkte und die Einführung einer Pflegezeit. Die Pflegeversicherung sei kein Anspruch, sondern eine Risikoversicherung, bekräftigte Caspers-Merk. „Die gesetzliche Rente wird auch in Zukunft die tragende Säule der Altersicherung sein“, lautete ihre Kernbotschaft."
Gabriele Hofmann in der Schwäbischen Zeitung vom 12.11.2007