Hauptschulen: Fraktionsbündnis will Schulversuch

Veröffentlicht am 29.06.2007 in Presse im Wahlkreis
 

Seit einiger Zeit debattieren die Lokalpolitiker von Ravensburg über die Zukunft der Hauptschulen in der Türmestadt. Ein Fraktionsbündnis aus SPD, Bündnis90/Die Grünen, der Freien Wähler und der Bürger für Ravensburg will nun einen Schulversuch starten, um vor allem die Hauptschulen neu zu strukturieren.
Die staatlichen Hauptschulen in Ravensburg gelten für Schüler aus schwierigen sozialen Verhältnissen und bildungsfernen Familien, als letzter Hort für Migrantenkinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse, als Endstation für Schüler mit negativen Schulkarrieren und Disziplinproblemen. Mit öffentlichen Sympathiebekundungen, aber auch mit neuen Konzepten wollen Lokalpolitiker dem Schmuddelkind des Ravensburger Schulwesens wieder zu Ansehen verhelfen. In einem der SZ vorliegenden internen Strategiepapier einigen sich die Fraktionen der SPD, Bündnis90/Die Grünen, die Freien Wähler und das Bündnis für Ravensburg einheitlich für einen stadtübergreifenden Schulversuch.

Beirat gefordert

Die Fraktionen wollen einen Beirat zur Entwicklung der Sekundarstufe, also der Klassen fünf bis zehn, mit Lehrervertretern, Lokalpolitikern, Wissenschaftlern und Vertretern der Industrie- und Handelskammer formieren. "Ziel dieses Beirates soll es sein, neue Strukturen für die Ravensburger Schullandschaft zu bekommen", betont Manne Lucha, Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen, im Gespräch mit der SZ. "In ganz Deutschland ist die Bildungslandschaft zurzeit im Umbruch. Das dreigliedrige Schulsystem ist am kippen und vor allem die Zukunft der Hauptschule in ihrer jetzigen Form steht zur Debatte. Da schließen wir uns mit diesem gemeinsamen Papier, das eine Vorlage für den Gemeinderat ist, an. Wir halten es unter anderem für sinnvoll, dass die Schüler nach der 4. Klasse länger gemeinsam lernen. Das wird wichtige sozialintegrative Wirkungen haben und die Vorbildfunktion der Besseren nutzen", sagt Wolfgang Engelberger von der SPD.
Der Ravensburger Realschullehrer setzt auf einen unideologischen Ton in der Debatte um die Zukunft der Schulen in Ravensburg. "Für alle Schüler soll das Bildungsniveau angehoben, die Berufsreife gestärkt und ein mittlerer Bildungsabschluss ermöglicht werden. Keiner darf verloren gehen", sagt Engelberger. "Wichtig ist eine Schule ohne Beschämung. Sie muss alle anheben, die Elite ebenso wie die Schwachen. Das ist nur in einem Vertrauensklima möglich. Wenn Schüler ständig von Abstieg bedroht sind, entsteht kein Selbstvertrauen. Bei den Hauptschülern gilt: Wir müssen viel stärker auf eine Verzahnung mit Betrieben drängen. Deshalb wird es wichtig sein, einen Vertreter der IHK mit am Tisch sitzen zu haben."
Ob die Reformen dazu führen, das angekratzte Image der staatlichen Hauptschulen in Ravensburg zu fördern, ist zweifelhaft. Denn: der Trend zu höheren Bildungsabschlüssen hält an. Einige Reformer raten deshalb, dem Beispiel der ostdeutschen Bundesländer zu folgen. Sie haben die Hauptschule nach der Wende gar nicht erst eingeführt, beziehungsweise nach einer kurzen Phase wieder abgeschafft und sie mit der Realschule zu einer Einheit zusammengefasst. "Wir wissen, die Arbeit, die an den Hauptschulen in Ravensburg gemacht wird, ist hervorragend. Nur das Image stimmt nicht. Es wird weiter schwierig werden, Schüler für die Ravensburger Hauptschulen zu generieren."
Image muss verbessert werden
Mit dem Konzept soll sich das Ansehen verbessern. "Dieser Schulversuch bedarf der wissentschaftlichen Begleitung, möglichst durch die PH Weingarten sowie einer externen Evaluation", erklärt Manne Lucha. "Wir haben hier in Ravensburg eine so exzellente Ausgangsbasis, um einen Schulversuch zu starten. Wenn es uns gelingen wird, mit einem sinnvollen Konzept den bildungspolitischen Vordenkern aus dem Stuttgarter Kultusministerium zu beweisen, dass eine bessere Schule möglich ist, dann wäre das ein riesiger Erfolg."

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