22 Jahre saß sie im Gemeinderat Weingarten, hat am Sonntag ihren 70. Geburtstag gefeiert und wurde nun verabschiedet: Helga Bayha (SPD) absolvierte gestern im Amtshaus ihre letzte Sitzung, sie startet Anfang nächsten Jahres zu einer Weltreise. Oberbürgermeister Markus Ewald würdigte Bayha als „Anwältin der sozial Schwachen“, die sich mit Hartnäckigkeit unter anderem für Bildung und Erziehung eingesetzt hat und dabei teils Revolutionäres ins Leben rief, wie das Kindernest, das erstmalig in der Region die Betreuung von Kleinkindern ermöglichte. Bayha, die im Alter von drei Jahren aus dem heutigen Serbien nach Weingarten kam, erklärte ihr soziales Engagement mit ihren biografischen Erfahrungen, dem „Schmerz des Flüchtlings“, der erlebten Armut, dem Gefühl der Ausgrenzung. Am Ende machte sie Weingarten eine Liebeserklärung, die Stadt habe „ein geistiges und geistliches Zentrum“, sei reich an Schätzen. Dazu gehörten auch die Klosterfestspiele, für deren Erhalt sie sich auch im kommenden Jahr einsetzen will. Soviel zum Thema Ruhestand.